Die Anlegung von zusätzlichen Waldflächen ist ein Thema, für das sich die FDP schon seit längerer Zeit in Euskirchen einsetzt. Auf Antrag der FDP-Stadtratsfraktion von Herbst 2019 wurden für diesen Zweck 50.000 € bereitgestellt. Die Umsetzung des Vorhabens verläuft allerdings nicht nur schleppend, sondern alles andere als zufriedenstellend.
Eine erste zusätzliche Aufforstung ist im November 2021 im weiteren Verlauf der Carl-Benz-Straße bzw. präziser an dem Rad-/Gehweg, der vom Wendehammer der Carl-Benz-Str. zur Alfred-Nobel-Str. führt, erfolgt.
Eine Aufforstung in dieser Lage wird allerdings kritisch gesehen. Die Parzelle liegt an der Erft in einer Auenlandschaft, die eigentlich nicht mit einer dichten Bewaldung versehen wird. Im Zuge eines verbesserten Hochwasserschutzes könnte die Fläche für eine terrassenförmige Verbreiterung des Erftbettes genutzt werden. Schließlich sollte der Hochwasserschutz besser schon vor dem Nadelöhr der Erftbrücke erfolgen. Auch wird befürchtet, dass an dem Rad-/Gehweg durch eine dichte Bewaldung ein Angstraum entsteht, da er nur eine schmale Schneise zwischen Industriezaun und Waldstück bildet.
Die Erst-Aufforstung auf dieser Parzelle war aufgrund von Dürreschäden erfolglos, wurde aber dennoch im Frühjahr dieses Jahres trotz der vorgebrachten Kritik erneuert.
Eine aktuelle Inaugenscheinnahme der Fläche zeigt, dass die im Frühjahr eingebrachten qualitativ hochwertigen und teuren Setzlinge auch in diesem Jahr vertrocknet sind. Die Fläche liegt Luftlinie betrachtet zwischen dem städt. Bauhof, der Erft und der Zuckerfabrik. Der Rad-/Gehweg wird flankiert von einer Baumreihe, die bewässert wird. Zwangsläufig stellt man sich die Frage, wie es sein kann, dass eine mit 1.000 Setzlingen bepflanzte Fläche etwa so groß wie ein halbes Fußballfeld, gelegen zwischen einem Fluss und einer Baumreihe, die bewässert wird, und schräg gegenüber in Sichtweite des Bauhofs liegt, ein zweites Mal (sozusagen sehenden Auges) der Dürre zum Opfer fallen muss.
FDP-Fraktionssprecher Manfred van Bahlen zeigte sich in der letzten Ratssitzung angesichts dieser Geschehnisse nicht nur verärgert, sondern auch enttäuscht, da in der Sache mehrfach geschrieben und Gespräche geführt wurden. Auch nahm er verwundert zur Kenntnis, dass die Forstverwaltung auf Anfrage nichts zum Zustand der Neuanpflanzungen in Kreuzweingarten und Kirchheim sagen konnte, die ebenso im Frühjahr vorgenommen wurden. Falls auch diese der Dürre zum Opfer gefallen sein sollten, wären nicht nur 50.000 € vergeblich investiert worden, sondern 4 Jahre nach der Beschlussfassung kein Fortschritt erkennbar. Insgesamt ist der Verlauf ein Armutszeugnis!
Schließlich stellt Wald einen wesentlichen – wenn nicht sogar den wesentlichsten – Umweltfaktor dar. Wir brauchen mehr Waldflächen um dem Klimawandel zu begegnen, den Naturhaushalt zu stärken, für den Wasserhaushalt und die Reinhaltung der Luft sowie nicht zuletzt auch für die Naherholung und das Landschaftsbild.