Seitens der Anwohnerschaft sind eine Vielzahl von Eingaben bzw. Beschwerden eingegangen, die sich gegen eine Streckenführung der SVE-Buslinie 874 durch das Neubaugebiet Mühlengarten in Kuchenheim über die Verdistraße wenden.
Es zwar grundsätzlich richtig, Buslinien möglichst wohnnah anzubinden. Eine unmittelbare Busdurchfahrt in diesem reinen Wohngebiet war aber im Bebauungsplan gar nicht vorgesehen. Dementsprechend haben sich die Häuslebauer bei der Standortwahl ihres Eigenheims in einer ruhigen Wohnlage ohne größeren Verkehr geglaubt. Es war demzufolge nicht absehbar, dass sich durch die engen Straßen später 6-mal pro Stunden (rd. 100-mal pro Werktag) der Stadtbus quält. Bereits Anfang des Jahres hatte sich die FDP-Fraktion gegen eine Linienführung durch das Wohngebiet ausgesprochen. Jetzt, vor der entscheidenden Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Verkehr, haben sich FDP-Vertreter mit Anwohnern vor Ort getroffen und die Problematik besprochen.
Im dortigen Fall hält die FDP-Fraktion aufgrund der Gegebenheiten (örtliche Verhältnisse, Verkehrssicherheit, und nicht zuletzt der fehlenden Akzeptanz der Anwohnerschaft), eine unmittelbare durch das Wohngebiet verkehrende Busverbindung für nicht angebracht. Busse sollten über leistungsfähige Straßen verkehren. Die vorgesehene „Zwangsbeglückung“ durch die unmittelbare Busverbindung wird abgelehnt. Schließlich macht es keinen Sinn, dort Investitionen vorzunehmen, die keine Akzeptanz finden und verkehrlich zudem noch Gefährdungspotential beinhalten sowohl was den Abbiegeverkehr von und auf die Kreisstraße als auch in den engen Straßen des Wohngebiets angeht. Es würde sich im wahrsten Sinne des Wortes um eine Fehlinvestition handeln.
Hans-Joachim Schaefer, stellv. Fraktionsvorsitzender und Sprecher im Ausschuss, stellte erfreut fest, dass sich die Mehrheit des Ausschusses den Einwendungen der Anwohner angeschlossen hat und sich somit Vernunft und Pragmatismus gegenüber Ideologie durchgesetzt haben.