Ortsverband

Ein wichtiger Schritt für ein zukunftsweisendes Projekt in Euskirchen konnte am 20. Januar 2022 getan werden. Auf Initiative und Einladung der FDP-Euskirchen ist Prof. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW, nach Euskirchen gekommen, um sich über das geplante erste energieautarke und CO2-neutrale Wohnquartier mit Wasserstoff als Energieträger zu informieren. Dieses innovative und in der Zusammenstellung wohl bislang europaweit einmalige Projekt ist von der örtlichen kommunalen Wohnungsbaugesellschaft, der EUGEBAU, unter Beteiligung versierter Personen aus Wissenschaft, Forschung und Technik zur Ausführungsreife geplant worden. Mithin Gründe genug, um für dieses Projekt um eine angemessene finanzielle Unterstützung durch Fördermittel zu werben. Schließlich werden bei einem derartig neuen Vorhaben Anlagenteile verbaut, für deren Herstellung noch keine industrielle Produktion existiert und eine wissenschaftliche Begleitung unverzichtbar ist.

Wir als FDP sind begeistert von diesem innovativen wegweisenden Projekt und werden hier an dieser Stelle weiter durch Wort und Bild berichten und zeigen, wer von nah und fern fachkundig und prominent bei dieser Veranstaltung vertreten war. Jedenfalls waren alle Teilnehmer/-innen von dem energietechnisch wegweisenden Projekt sehr angetan.

Projektbeschreibung: Das Quartier umfasst sieben Gebäude, nämlich den stillgelegten „Alten Schlachthof“, die dazugehörige Verwaltervilla und fünf, neu zu errichtenden Mehrfamilienhäusern.

Alle sechs Gebäude werden Photovoltaikanlagen erhalten. Diese solare Energie soll mittels Akkumulatoren, Wasserstoff und Wasser gespeichert werden. Die eingesetzte Technik besteht aus Elektrolyseuren, Wasserstofftanks und Brennstoffzellen. Der mit den Photovoltaikanlagen produzierte Strom versorgt die Elektrolyseure, die Wasserstoff herstellen. Der hergestellte Wasserstoff wird in Wasserstofftanks gespeichert. Bei Bedarf produzieren die Brennstoffzellen aus dem Wasserstoff Strom und Wärme. Insgesamt wird ein Autarkiegrad des Wohnquartiers von 100 % erreicht. Die Energieversorgung umfasst die Wärmeversorgung einschließlich der Warmwasseraufbereitung und den Allgemein- und Haushaltsstrom. Die überschüssige Energie soll der Elektromobilität zur Verfügung gestellt werden. Im südwestlichen Bereich des Quartiers soll ein Parkplatz mit rund 45 Stellplätzen entstehen. Die Stellplätze werden DC und AC Ladepunkte erhalten. Da die Photovoltaikanlagen, die Akkumulatoren, die Elektrolyseure, die Brennstoffzellen und die Ladestationen für Elektrofahrzeuge Gleichstrom verwenden oder produzieren, sollen weitgehend Gleichstromleitungen (DC-Leitungen) verbaut werden. Dieses europaweit einzigartige DC-Netz bietet ein enormes Einsparpotenzial. Im Gebäude „Alter Schlachthof“ soll deshalb die eingesetzte Wasserstofftechnik und die Technik rund um das DC-Netz mittels einer Ausstellung präsentiert und somit der technisch interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die CO2-Ersparnis wird bei rund 267 t pro Jahr liegen.

Bildrechte Leuchtturm: Manfred van Bahlen
Bildrechte Schlachthof: Euskirchener Baugesellschaft mbH (EUGEBAU)