Ortsverband
8 gerissene Schafe und zahlreiche verletzte Tiere – Fehlende proaktive kreisstädtische Kommunikations-Strategie sorgt für Unsicherheit
Bereits seit 2019 ist der Kreis Euskirchen Wolfsgebiet, wobei sich Wölfe anfangs auf das südliche Kreisgebiet beschränkten. Aber der Wolf bzw. besser gesagt die Wölfe sind auf dem Vormarsch was das Vorrücken in weitere Gebiete bis ins nördliche Kreisgebiet und darüberhinaus, und auch was das Thema Rudelbildung angeht. Zuletzt gab es Wolfsrisse in Euskirchen in der Nähe der Steinbachtalsperre bei einem Schäfer, der mit seinen Schafen dort Vertragsnaturschutz betreibt. „Als FDP treten wir dafür ein, dass der durch Prof. Dr. Schumacher nicht nur im Kreis Euskirchen etablierte und bundesweit anerkannte, kooperative Vertragsnaturschutz durch Weidetiere auch weiterhin so betrieben werden kann. Das darf nicht wegbrechen durch wolfsbedingte Aufgabe der Weidetierhaltung“, so der stellv. Fraktionsvorsitzende der FDP-Stadtratsfraktion Hans-Joachim Schaefer.
Die FDP auf Kreis- aber auch auf Stadtebene hat sich der Thematik angenommen und klar positioniert. Es geht uns wahrlich nicht darum, unnötige Ängste zu schüren. Gleichwohl darf die Thematik vor Ort nicht auf die lange Bank geschoben oder gar voller Romantik die Augen vor den Fakten verschlossen werden. Wir haben auf Orts- und Kreisebene eine offene proaktive Kommunikationsstrategie und ein aktives Wolfsmanagement angemahnt damit man im Rahmen der Fürsorgepflicht städtischerseits „vor die Welle kommt“. Wir sind dagegen, den Kreis Euskirchen mit Zäunen (mit zweifelhaftem Nutzen) zu durchschneiden.
Haustierhalter bzw. Weidetierhalter dürfen nicht alleine gelassen werden. Aber auch Eltern fragen sich, kann ich meine Kinder noch in einer Wald-Kindertagesstätte anmelden. Aufklärung und Austausch und bestenfalls Interessensausgleich mit den Akteursgruppen wie Eltern, neutralitätsverpflichteten Wolfsberatern, Naturschützern, Tierhaltern, Jägern, Forstwirten, Tourismus- und Vertragsnaturschutzbetreibenden u.a. ist angesagt. Welches Verhalten wird angeraten, wenn man auf Wölfe trifft z.B. beim Waldspaziergang mit dem Hund, beim Ausritt mit dem Pferd, beim Walken oder beim Jogging? Bislang haben wir als FDP jedenfalls den Eindruck, das Thema wird nur schleppend angegangen bzw. abwartend begleitet wird und Betroffenen beklagen, dass Hilfestellungen nicht wirklich erfolgen.
Das Thema hat uns jedenfalls erreicht und die FDP spricht sich mit Nachdruck dafür aus, dass eine offene vorausschauende Kommunikation z.B. in Form einer Bürgerinformation, ein ausgewogenes Wolfsmanagement und zeitnah pragmatische Hilfen erfolgen.